Nach dem Fahrzeugkauf muss das Fahrzeug mit einer Haftpflicht-Versicherung bestückt werden. Die Haftpflicht-Versicherung ist Pflicht und muss für jedes Fahrzeug abgeschlossen werden.
Für eine zusätzliche Sicherheit bieten die Kfz Versicherungen zwei verschiedene Kasko-Varianten an, die Teilkasko und die Vollkasko. Während die Teilkasko Schäden abdeckt, die von Elementen ausgelöst wurden, sichert die Vollkasko überwiegend das eigene Fahrzeug ab.
Leistungen der Vollkasko-Versicherung
Die Vollkasko übernimmt alle anfallenden Kosten aller Schäden. Das bedeutet, neben den Schäden durch höhere Gewalt Hagel, Blitz und Sturm deckt die Vollkasko zudem Unfallschäden und Vandalismus mit ab. Bei einem schweren Unfall kann das eigene Fahrzeug durchaus einen Totalschaden erleiden.
Dann kommt auch die Vollkasko zum Einsatz. Sie zahlt den Anschaffungswert des Wagens zurück. Allerdings wird hier das Alter des Fahrzeugs mitbedacht. Bei einem Neuwagen trägt die Vollkasko in der Regel die ersten 6 Monate die volle Summe des Kaufpreises.
Bei einem Fahrzeug, das zwei Jahre oder älter ist, wird nur der aktuelle Zeitwert bezahlt. In einigen Fällen wird die Summe übernommen, die notwendig wird, um ein gleichwertiges Fahrzeug zu kaufen.
Tipp: Ein Vergleich der Kfz Versicherung im Vollkasko Rechner ist immer anzuraten!
Das zahlt die Vollkasko
In der Regel hat jede Versicherung ein Basispaket. Das Basispaket ist in der Regel inhaltlich beinah identisch:
- Bei einem selbstverschuldeteten Unfall (außer bei grober Fahrlässigkeit).
- Reparaturkosten, Transportkosten und das Fahrzeug selbst wird bezahlt.
- Bei einem Unfall im Winter mit Sommerreifen (allerdings werden anschließend die Leistungen gekürzt)
- Bei einem Zusammenstoß mit Tieren (Wildunfall)
- Bei Vandalismus (mutwillige Zerstörung am Fahrzeug, die durch Fremde verursacht wird)
- Bei Lackschäden (Kratzer, Parkrempler und Türrempler)
- Bei Diebstahl
- Bei Brand oder Explosion
- Bei Naturgewalten
- Bei Glasbrüchen
- Bei Kurzschluss durch Verkabelungen
- Bei Marderschaden
- Bei Schäden, die durch Schiffs- oder Fährennutzung auftreten
- Bei Verlust des Fahrzeugschlüssels
Zu diesem Basispaket bietet jede Versicherung erweiterte Leistungen an.
Was zahlt die Vollkasko nicht?
Die Teilkasko ist aber nicht für alle Schäden zuständig. Sie kann die Zahlung verweigern, wenn es sich um einen grob Fahrlässig entstandenen Schaden handelt. Dann muss der Fahrzeughalter in die Tasche greifen und den Schaden selbst bezahlen.
Die Vollkasko zahlt nicht
Die Vollkaskoversicherung zahlt zum Beispiel nicht bei Alkohol und Drogen verursachten Schäden oder bei falsch abgestellten Fahrzeugen. Desweiteren:
- bei Bedienfehlern
- bei heruntergefallenen Zigaretten
- bei Unfällen mit falschen Reifen
- bei einem Reifenschaden
- bei Missachtung der Verkehrsregeln
- beim Fahrens ohne Führerschein
- bei Fahrten mit einem Miet- oder Leihwagen
Die Kosten für eine Vollkasko Versicherung
Die Prämien der Vollkasko Versicherung werden in der Regel vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich bezahlt. Die meisten Versicherungen bieten die jährliche Zahlung an und ermöglichen dazu einige Rabatte. Um die genaue Höhe der Vollkasko Versicherung zu ermitteln, gibt es Tarifmerkmale. Die Tarifmerkmale sind:
- Fahrzeugalter inklusive Erstzulassung
- Fahrzeugwert
- Regionalklasse
- Typklasse
- Marke, Modell und Typ des Fahrzeugs
- Autonutzung (gewerblich, beruflich, privat)
- Fahrzeugstandort (offener Carport, Laternenparkplatz, abgeschlossene Garage)
- Alter des Kfz-Halters
- Fahrzeugnutzer außer Halter
- Höhe der Selbstbeteiligung
- Schadensfreiheitsrabatte
- Zeitdauer der Fahrerlaubnis (Fahranfänger, Rentner)
Anhand der einzelnen Merkmale rechnet die Kfz Versicherung die Höhe der Vollkasko Versicherung aus. Die Vollkasko Versicherung ist freiwillig und nicht verpflichtend. Das Fahrzeug ist Vollkasko versichert, sobald die erste Zahlung bei der Versicherung eingegangen ist. Beim Aussetzen einer Zahlung behält sich jede Versicherung die Möglichkeit offen, den aufkommenden Schaden zu zu begleichen.
Ist eine Vollkasko Versicherung sinnvoll?
Beim Kauf eines Neuwagens lohnt sich der Abschluss einer Vollkasko Versicherung. Gerade bei einer Finanzierung bieten die meisten Autohäuser die Vollkasko Versicherung gleich mit an. Die Vollkasko sichert schließlich das Fahrzeug ab und ermöglicht den Wiederbeschaffungswert.
Ansonsten kann die Frage nicht pauschal beantwortet werden, denn der Versicherungsschutz für das eigene Fahrzeug sollte in Relation zum Wert und Alter des Fahrzeuges stehen. In vielen Fällen sinkt der Wert des Fahrzeugs schon innerhalb der ersten fünf Jahre erheblich. Danach lohnt sich der Wechsel in die Teilkasko. Es gibt aber auch Ausnahmen.
Fahrzeuge mit hohem Wert
Fahrzeuge, die auch nach Jahren einen hohen Wert haben, sollten durchaus in der Vollkasko bleiben. Zudem muss bedacht werden, dass jedes unfallfreie Jahr dafür sorgt, dass die Vollkasko Prämie sinkt. Sollte bei der Vollkasko mittlerweile ein günstiger Beitrag vorhanden sein, als bei einer Teilkasko aufkommen würde, wäre ein Erhalt der Vollkasko-Versicherung sinnvoll.
Zudem kann es vorkommen, dass die Höhe der Teilkasko Versicherung schon zu Beginn sehr hoch ist. Das ist meist bei Cabrios der Fall. Sie zählen zu den Risikofahrzeugen. Bei einer Vollkasko kann es sein, dass das Cabrio beitragsmäßig günstiger liegt.