So klein, flauschig und süß er auch zu sein mag – der Mader ist und bleibt der natürliche Feind des Autobesitzers. Durchgebissene Kabel, zerkratzter Lack und angeknabberte Gummiverkleidung – Marder hinterlassen in und um den Motorraum herum häufig eine Spur der Verwüstung und treiben Autofahrer daher gerade in den Sommermonaten regelmäßig zur Verzweiflung.
Während Sie sich hier unter anderem näher über die Gründe und möglichen Vorbeugemaßnahmen einer Marderattacke informieren können, wollen wir Sie in folgendem Ratgebertext über die finanzielle Seite dieser Tierangriffe aufklären. Wir verraten Ihnen, welche Kosten entstehen können und erklären, ob und wie Sie sich mit einer Versicherung gegen einen Marderschaden absichern können.
Welche Kosten drohen bei einem Marderschaden?
Marder verursachten im Jahr 2017 rund 214.000 Schäden an kaskoversicherten Pkw, wodurch Kosten in Höhe von 72 Millionen Euro entstanden, so der ADAC unter Berufung auf den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Die Attacken der kleinen Raubtiere auf unsere Autos sind also keineswegs eine Nichtigkeit, sondern können im schlimmsten Fall mit dem wirtschaftlichen Totalschaden enden.
Um zu bestimmen, mit welchen Kosten Sie bei einem Marderschaden rechnen müssen, ist es zunächst wichtig zwischen zwei Schadensarten zu unterscheiden: Den direkten Schäden und indirekten Schäden.
Direkte Schäden
Bei direkten Schäden handelt es sich um alle Beschädigungen, die von Anfang an sichtbar und leicht zu entdecken sind. Zu den typischen direkten Marderschäden zählen beispielsweise durchbissene oder angeknabberte Zündkabel, Kühlwasser- und Kunststoffschläuche, Stromleitungen und Isolierungen sowie Schäden an den Isoliermatten für die Geräusch- und Wärmedämmung und am Autolack.
Zwar sind solche Beschädigungen selbstverständlich ärgerlich, jedoch geht von ihnen in der Regel keine erhöhte Gefahr aus. Kritische Auto- und Motorteile wie Bremsschläuche, Kraftstoffleitungen, Keilriemen und Reifen werden von Mardern nur in äußerst seltenen Fällen in Mitleidenschaft gezogen.
Indirekte Schäden
Bei den indirekten Schäden einer Marderattacke lauert häufig die größere Gefahr, da sie nicht direkt sichtbar sind und sich unter Umständen erst Wochen oder Monate nach einem ungewollten Marderbesuch herausstellen. Solch Folgeschäden können beispielsweise durch auslaufende Kühlflüssigkeit aus einem nur leicht beschädigten Kühlwasserschlauch entstehen. In einigen Fällen kann es hierbei sogar zu einem Motorschaden kommen.
Kostenvergleich
Direkte Schäden lassen sich meist unkompliziert und vergleichsweise kostengünstig beheben. <strong>Nur in seltenen Fällen und bei einem wirklich aktiven Marder sollten die Reparaturkosten dieser Beschädigungen 150 Euro übersteigen. Bei den meisten Versicherungen bleiben Sie damit bei den direkten Schäden eines Marderangriffs im Bereich der Selbstbeteiligung. Anders sieht es bei den indirekten Folgeschäden aus, die aus nicht entdeckten Mardereinwirkungen entstehen. Hierbei kann der Schaden mehrere Tausend Euro betragen.
Kann ich mich durch eine Versicherung schützen?
In der Regel decken die geläufigen Teilkaskopolicen direkte Marderschäden ab, solange die Reparaturkosten über der Selbstbeteiligung liegen. Die häufig viel teureren Kosten von indirekten Folgeschäden werden von den meisten Teilkaskoversicherungen jedoch nicht übernommen. In einigen Fällen übernehmen die Versicherungen zumindest bis zu 3.000 Euro Reparaturkosten, was bei einem Motorschaden jedoch nicht ansatzweise ausreichend ist.
Jedoch müssen Sie die Unterstützung einer Versicherung bei einem Marderschaden nicht komplett abschreiben. Da Marderattacken in Motorräumen in Deutschland so ein leidiges Thema sind, bieten mittlerweile einige Versicherungen Zusatzpolicen an, mit denen Sie sich einen verstärkten Marderschutz sichern können. Wenn Sie also auf Nummer sicher gehen möchten, empfehlen wir Ihnen, sich bei Ihrem Versicherungsanbieter nach einer entsprechenden Police zu erkundigen. Mehr zu Thema Kostenübernahme durch Autoversicherungen finden Sie außerdem hier.