Benzin, Gas (CNG) oder E-Auto: Was ist langfristig günstiger?

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Noch nie mussten sich Autofahrer vor dem Kauf eines Neu- oder Gebrauchtwagens so viele Gedanken machen. Insbesondere auf dem Markt für Elektroautos sind zahlreiche neue Marken wie MG oder BYD vertreten, die mit ähnlichen Qualitätsmerkmalen werben wie Hyundai, Volkswagen, BMW oder Toyota.

Vor allem bei den Kraftstoffen ist die Auswahl groß. Ein Kostenvergleich zwischen Benzin-, Gas- und Elektroautos hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei sind die Anschaffungskosten, Betriebskosten, Wartung und Wertverlust zu berücksichtigen.

Anschaffungskosten

In der Regel sind Elektroautos teurer als vergleichbare Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Eine Analyse des Centers Automotive Research (CAR) vom August 2024 ergab, dass der durchschnittliche Listenpreis der untersuchten E-Autos bei 45.040 Euro lag. Klassische Benziner kosteten im Schnitt 38.228 Euro. 

Nach Abzug der Rabatte betrug der Preisunterschied durchschnittlich 6.900 Euro zugunsten der Benziner, was rund 21 Prozent entspricht. Dieser Preisunterschied hat einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Speziell bei Modellen wie dem Opel Corsa waren die Unterschiede riesig. Die Elektrovariante war sogar fast 80 Prozent teurer als der Benziner. 

Bei Premium-Marken wie BMW und Mercedes sind die Preisunterschiede geringer. Der BMW iX1 eDrive 20 war nur sechs Prozent teurer als der X1 18i sDrive und der Mercedes EQA 250 SUV kostete sieben Prozent mehr als der GLA 180.

Es gibt momentan kein aktuelles Förderprogramm für E-Autos, allerdings werden bis Ende 2025 zugelassene Elektroautos bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Dies gilt auch für Gebrauchtwagen.

Wartungskosten

Benziner benötigen aufgrund ihrer verschleißanfälligen Teile eine regelmäßige Wartung und den Austausch von Ersatzteilen. Im Gegensatz zu Elektroautos können auch kleinere freie Werkstätten noch unter die Motorhaube schauen und Ersatzteile z. B. aus dem Audi teilekatalog bestellen und selbst austauschen. Es muss nicht immer eine teure Werkstatt mit Software-Experten sein.  

Elektroautos haben tendenziell niedrigere Wartungskosten als Verbrenner, da sie viel weniger verschleißanfällige Teile haben als der klassische Verbrennungsmotor. Aber auch die Software des fahrenden Computers will gepflegt sein. Hier sind regelmäßige Updates erforderlich, um die optimale Leistung und vor allem die Sicherheit des Fahrzeugs zu gewährleisten. 

Allerdings sind spezifische Komponenten wie die Batterie teuer in der Reparatur oder im Austausch. Die meisten Hersteller geben eine Garantie auf die Batterie. Diese beträgt in der Regel 8 bis 10 Jahre oder eine bestimmte Kilometerleistung, z. B. 160.000 km. Bei Gasfahrzeugen (CNG oder LPG) können die Wartungskosten höher sein, da zusätzliche Systeme gewartet werden müssen. Die Prüfung der Gasanlage ist bei jeder Hauptuntersuchung erforderlich und kostet etwa 30 Euro zusätzlich. 

Außerdem ist bei CNG-Fahrzeugen alle 15.000 Kilometer ein Ölwechsel fällig. Diese Mehrkosten werden aber durch den günstigeren Kraftstoff leicht wieder hereingeholt.

Betriebskosten

Die Betriebskosten, insbesondere die Kosten für Kraftstoff, Gas oder Strom, sind ein entscheidender Faktor bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines Fahrzeugs. Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox lagen im Januar 2025 die durchschnittlichen Stromkosten für E-Autos beim Zuhause-Laden mit 47 Prozent unter denen von Benzinern und 38 Prozent unter denen von Dieselfahrzeugen. 

Die Kosten variieren je nach Ladeverhalten. Für viele, die viel mit dem Auto unterwegs sind, ist das Laden an öffentlichen Ladesäulen teurer als das Laden zu Hause. Bei einer Aufladung mit Wechselstrom betrugen die Kosten für 100 Kilometer ca. 10,85 Euro, bei Schnellladung mit Gleichstrom ungefähr 12,89 Euro. 

Zum Vergleich: Benziner verursachten Kosten von 13,39 Euro. Am günstigen fährt es sich mit Erdgas, hier sind die Kosten für 100 Kilometer gerade mal rund fünf Euro.

Wertverlust

Der Wertverlust ist ein wichtiger Kostenfaktor, den man bei der Anschaffung berücksichtigen sollte. Bisher waren die Elektroautos mit einem höheren Wertverlust die Verlierer. Gründe dafür waren die Unsicherheiten bezüglich der Batterielebensdauer und der technologischen Entwicklung. Mit zunehmender Akzeptanz und Verbesserung der Reichweite hat sich dies jedoch geändert. 

Gasfahrzeuge haben oft einen höheren Wertverlust, da der Gebrauchtwagenmarkt kleiner und die Zukunft für diese Fahrzeuge unsicher ist. Eine weitere Reise kann mit einem CNG Fahrzeug eine Herausforderung sein, da nur 4.2 % aller Tankstellen diesen Kraftstoff anbieten. 

Das ist schade, denn CNG-Fahrzeuge stoßen weniger CO2 aus als Benzinfahrzeuge. Zudem ist Erdgas in großen Mengen verfügbar und kann auch aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden.

Welches Fahrzeug lohnt sich langfristig?

Ein langfristiger Kostenvergleich zwischen Benzin-, Gas- und Elektrofahrzeugen ist komplex und hängt von individuellen Faktoren ab. Bei der Kaufentscheidung sollten das persönliche Fahrprofil, der Zugang zur Ladeinfrastruktur und die regionalen Energiepreise berücksichtigt werden. Bei Elektrofahrzeugen sind die höheren Anschaffungskosten ein wichtiger Faktor. 

Für Fahrer, die sich nicht am begrenzten Tankstellennetz für Gasfahrzeuge stören, kann ein CNG-Fahrzeug die optimale Lösung sein. Letztendlich sollte die Entscheidung auf den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen basieren.